Angekommen

Alles ist so bekannt und doch sehe ich das Altbekannte aus einer neuen Perspektive. „Ohh… ist es wunderbar grün, ohh… ist das Laub wunderschön bunt, ohh… sehen die Landschaften im Licht der milden Herbtsonne lieblich aus, ohh…. wie sauber und organisiert ist hier alles – welch Glück, dass ich diesen Platz mein Zuhause nennen kann!“
Die Schweiz ist erreicht. Heute fahre ich meine kürzeste Tagesettappe, sieben Kilometer sind es von der Jugendherberge in Como bis zum Migros in Chiasso. Von hier aus geben mir Berny und Lucia einen ‚lift‘ (wie heisst das auf deutsch?) nach Luzern. Und hier kann ich nach zehn Monaten Reisezeit den Zimmerpreis wieder in schweizerdeutsch erfragen.

So bin ich also zurück. Ich werde in die hiesige Lebenswelt eintauchen dürfen – ich freue mich darauf. Und ich freue mich darauf, euch zu sehen, es gibt sicher viel zu schwatzen!

Mit diesem Blogeintrag ist meine ‚Online- Reisedokumentation‘ abgeschlossen.

Liebe Leserinnen und Leser, zwei Fragen konnte ich mir noch nicht schlüssig beantworten, sie stehen auf der ersten und letzten Seite meines Reisetagebuches, vielleicht habt ihr eine Antwort darauf: „Wann beginnt eine Reise?“ und „Wann hört eine Reise auf?“

Ich danke für euer Interesse, für eure Einträge, für eure guten Gedanken und Wünsche! Ich wünsche euch das Beste zurück!

Liebe Grüsse

der lachende Hans

Morgenstimmung im Entlebuch
Morgenstimmung im Entlebuch
eine Kiste fuer Hunde?
eine Kiste fuer Hunde?
das Milchland
Milchland Schweiz
Entlebuch
Hügelland Schweiz
Veloland Schweiz
Veloland Schweiz
auf der Lueg
auf der Lueg
dort werd ich erwartet
home
Hallo Eltern
Freude herrscht

Italien erleben

Drei Kilometer bis zur Schweizergrenze, Como ist erreicht. Desto näher ich dem Zuhause bin, desto stärker zieht es mich heim! Gestern bin ich hier pflotschnass angekommen, und da es heute auch noch regnet, mache ich einen ‚Relaxday‘, wohl der Letzte auf dieser Reise.
Internetcafemüde schreibe ich in ein paar Sätzen Erlebnisse aus Italien auf: Auf der Überfahrt von Igoumenitsa nach Ancona darf ich anstelle ‚mit dem Schlafsack auf dem Deck‘ in einer luxeriösen Vierbettkabine nächtigen. In Rimini finde ich fast kein Bett zum Schlafen. Durch die Poebene bläst ein zermürbender Gegenwind. In Ferrara regnet es erstmals seit Nordindien. Im Nebel von Rivalta sul Mincio weist mir ein Mann die autoarme Nebenstrasse nach Brescia, indem er mich zwei Kilometer lang zu Fuss begleitet. Pater Renzo offeriert mir Kost und Logie im wunderschönen Convento dell‘ Annunciata auf dem Monte Orfano nahe Brescia. In der Jugendherberge von Bergamo teile ich das Zimmer mit zwei schwedischen Olivenpflückerinnen, einem ortsansässigen Mann welcher für eine Woche von seinem zuhause verbannt wurde, einem brasilianischen Geigenspieler und Opernsänger, einem Spanier auf der Heimreise und der australischen Frauenhallenfussballteam. …Und, ich geniesse den italienischen Kaffee zubereitet auf meiner vietnamesischen Kaffeemaschine.

Hafen in Fano
Hafen in Fano
Ravenna
Ravenna
verlassendes Haus
verlassenes Haus
als Gast im Mittelpunkt im Convento dell Annunci
als Gast im Mittelpunkt im Convento dell Annunci
Morgenstimmung nahe Mantova
Morgenstimmung nahe Mantova
Como
Como

Griechenland

Die Kilometer rollen nur so. Mit viel Seiten- und Rückenwind habe ich die Türkei verlassen und fahre Richtung Westgriechenland. Meine momentane Reise ist eine fortlaufende Improvisation, so kaufe ich mir fortwährend Kartenmaterial, um ohne Umwege die Nebenstrassen zu finden. Ohne Ettappenziele fahre ich einfach los, lasse mich überraschen, wo ich Essen -oder die Nacht verbringen werde. Ich stoppe wenn ich müde bin oder wenn ich einen schönen Platz zum Schlafen finde. So kann es gut sein, dass ich das Zelt für eine Nacht in einem Eichenwäldchen aufschlage, wo mich dann am Morgen eine vorbeiziehende Schafsherde weckt. Oder ich fahre zufällig an einem Thermalbad vorbei, wo ich nebst einem Zimmer auch ein entspannendes Bad für die müden Muskeln finde. Diese spontane Reiseart tönt spannend, ist für mich jedoch nicht nur einfach, mache ich mir doch gerne Ziele und Pläne. Ich bin mir sicher, dass ich ohne Reiseführer auch ganz viel verpasse, doch wie man ja so schön sagt, der Weg ist das Ziel…
Nun ja, einen Rückreiseplan in die Schweiz habe ich ja schon, will ich doch an der Westküste Griechenlands ein Fährschiff nach Italien besteigen, um dann vom Süden Italien zurück in die Schweiz zu rollen. Je nach Wetter werde ich dafür eine längere (mit dem Rad) oder kürzere (mit dem Zug oder dem Bus) Zeit benötigen.

Dieses langsame Ankommen zuhause ist sehr gut gewählt, so habe ich mich schon wieder an Europa gewöhnt, an die Preise, an die Landschaften, an die Kulturen, an die Strassen. Fahre bei angenehmen Temperaturen um die zwanzig Grad, bis jetzt regenfrei. Vieles erinnert mich hier an den Herbst, Olivenhaine und Baumwollfelder werden abgeerntet, das Laub der Bäume und Sträucher verfärbt sich, Maroniverkäufer bieten heisse Marronis an.
Eine grosse Vorfreude hab ich in mir – ich freue mich auf das Wiedersehen all meiner Freunde und Familie! Seit herzlich gegrüsst!

Schotterstrasse durch Olivenhaine der Kueste entlang
Schotterstrasse durch Olivenhaine der Küste entlang Pilger Jan auf dem Weg nach Jerusalem
der Baeckersjunge ist ein Fussballfan
der Bäckersjunge ist ein Fussballfan
Pilger Jan (links) auf dem Weg nach Jerusalem
Pilger Jan (links) auf dem Weg nach Jerusalem
Prozession in Thessaloniki
Prozession in Thessaloniki
Meteorakloster in Kalambaka
Meteorakloster in Kalambaka
Mariabildnis am Wegesrand
Mariabildnis am Wegesrand
Schlafen im Wald
Schlafen im Wald
Ferryview Igoumenitsa - Ancona
Ferryview Igoumenitsa - Ancona